Der Musikhistoriker und Autor Horst J.P. Bergmeier ist am 15. Januar 2015 im Alter von 78 Jahren in seinem Wohnort Ugchelen in den Niederlanden gestorben.
Horst J.P. Bergmeier hat sich intensiv mit dem musikalischen Leben zur Zeit der Weimarer Republik und der Nazidiktatur in Deutschland beschäftigt, zu diesem Thema geforscht und publiziert. Zusammen mit dem Historiker Dr. Rainer E. Lotz hat er 1997 „Hitlers Airwaves – the Inside Story of Nazi Radio Broadcasting and Propaganda Swing“ bei der Yale University Press in den USA veröffentlicht und „Charlie and his Orchestra – ein obskures Kapitel der deutschen Jazzgeschichte“ {in: Wolfram Knauer (Hrsg.): Jazz in Deutschland. Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung. Band 4. Wolke, Hofheim 1996}.
Für Bear Family haben die beiden Musikforscher u.a. die 4-teilge CD-Serie „Der Jazz in Deutschland – vom Jazz in Deutschland zum deutschen Jazz“ (insgesamt 12 CDs mit Begleitbüchern) zusammengestellt und kommentiert. Bergmeier, Lotz und Volker Kühn zeichnen verantwortlich für die Zusammenstellung und das opulente Begleitbuch der historischen Musikdokumentation „Lili Marleen – an allen Fronten: das Lied, seine Zeit, seine Interpreten, seine Botschaften“ auf Bear Family.
Unvergessen wird Horst J.P. Bergmeier bei uns vor allem für seine Mitarbeit an der einzigartigen Buch/CD/DVD-Dokumentation „Vorbei … Beyond Recall – Dokumentation jüdischen Musiklebens in Berlin 1933-1938“ (zusammen mit Dr. Ejal Jakob Eisler und Dr. Rainer E. Lotz) bleiben und die Aufarbeitung eines Stücks deutscher Rundfunkgeschichte, der vor dem Zweiten Weltkrieg aufgezeichneten Jazzübertragung „Live from the Cotton Club“ in Harlem, New York.
Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.
R.I.P.