Die als Hildur Alice Nilsson am 26. Januar 1924 in Kalmar geborene schwedische Schlager- und Jazzsängerin ist tot. Sie starb am 11. Februar.
Ihre Karriere begann in ihrem Heimatland Schweden in den späten Dreißigerjahren mit einem Auftritt als Sängerin in einer Rundfunksendung. Es folgten erste Schallplattenaufnahmen mit dem Nisse Lind’s Hot Trio und eine Rolle als Jazz begeistertes Schulmädchen in dem Film ‚Swing it, magistern‘ (1940) und später – als Lehrerin – in dem Film ‚Swing it, fröken‘.
Als Sängerin wurde sie in den Fünfzigerjahren zunächst in Skandinavien bekannt. 1954 dann der erste Auftritt in Deutschland beim Südfunk-Tanzorchester in Stuttgart. Neben einem Plattenvertrag in Deutschland erhielt sie nun auch in unserem Land Filmrollen angeboten. Sie wirkte u.a. in ‚Schwedenmädel‘ mit. Mit Hits wie Ein Mann muß nicht immer schön sein, Mittsommernacht, Twiedlie Die, Chocolata, Lollipop, In einer kleinen Konditorei und Es war einmal ein Musikus wurde sie zu einer der beliebtesten Schlagersängerinnen ihrer Zeit. 1958 nahm sie als Vertreterin Schwedens beim ‚Eurovison Song Contest‘ teil und belegte Platz 4.
Wir erinnern Alice Babs vor allem als dunkelblonde Schlagersängerin. Doch ihre große Liebe war der Jazz. In den Sechzigerjahren tourte sie mit Sven Asmussen und Ulrik Neumann; in England wurde Song After You’ve Gone zum Hit – und schließlich nahm sie in Frankreich ein Album mit Duke Ellington auf, mit dem sie 1973 in Schweden auf Tournee ging. Sie sang in New York und trat 1975 beim renommierten Newport Jazz Festival auf. In den Jahren danach zog sie sich mehr und mehr aus dem Showgeschäft zurück.
2012 erlitt die Sängerin und Schauspielerin der schwedischen Zeitung ‚Dagens Nyheter‘ zufolge einen Schlaganfall. Im vergangenen Sommer soll ihre Familie erklärt haben, Alice Babs leide an Alzheimer.
Alice Babs auf Bear Family