Legendärer Nashville-Produzent Jack Clement stirbt mit 82

Er galt als etwas schräg, als wunderlich und skurril: der Sänger, Produzent, Hitschreiber und Entdecker vieler spätere Stars der Country Music und Mitglied der Country Music Hall of Fame, Jack Clement ist tot. Er starb am Morgen des 8. August an den Folgen einer Krebserkrankung. Er wurde 82 Jahre alt.
Seine Lebensgeschichte ist beispiellos. Als junger Toningenieur in den Sun Studios in Memphis nahm er Jerry Lee Lewis und Roy Orbison auf; in Nashville lenkte er die Aufmerksamt auf Charley Pride und leistete so seinen Beitrag zur Überwindung der Rassenschranken in der Musikszene der U.S.A.
Er schrieb er und produzierte zeitlose Klassiker für Johnny Cash, seinen besten Freund. Er produzierte Waylon Jennings‘ ‚Dreaming My Dreams‘, eine der Hymnen von Nashvilles Outlaw-Bewegung der Siebzigerjahre. Mit Bobby Bares „A Bird Named Yesterday“ produzierte er 1967 das wohl erste Konzeptalbum in der Geschichte der Country Music, und er arrangierte die Bläser auf Johnny Cashs ‚Ring Of Fire‘.
Jack Clement schulte Studiokräfte wie Garth Fundis, Allen Reynolds, Jim Rooney, Mark Howard und David Ferguson, die später mit u.a. mit Garth Brooks, Trisha Yearwood, John Hartford, Nanci Griffith, Crystal Gayle, John Prine, Iris DeMent arbeiten sollten. Er schrieb ‚Just Someone I Used To Know‘ für Porter Wagoner & Dolly Parton und ‚Guess Things Happen That Way‘ für Johnny Cash; er war der Ko-Produzent von ‚Angel of Harlem‘ und ‚When Love Comes To Town‘ der Supergruppe U2. Jack Clement erzählt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. für sein Lebenswerk als Songwriter von der Americana Music Association, er wurde in die Nashville Songwriters Hall of Fame aufgenommen und über ihn wurde die Dokumentation “Shakespeare Was a Big George Jones Fan: Cowboy Jack Clement’s Home Movies” gedreht. Und er überredete Kris Kristofferson, nach Nashville zu ziehen.
Jack Clement wurde am 5. April 1931 in Whitehaven, Tennessee in der Nähe von  Memphis am berühmten Highway 61 geboren. Über die Radiostation WMC hörte er früh Roy Acuff und Wayne Rainey. 1954 schrieb er sich an der Memphis State University, nichtsahnend, dass er nun in jener Stadt lebte, die schon bald den Rock ’n‘ Roll ins Leben rufen würde. Für 60 Dollar die Woche heuerte er bei dem Besitzer der Sun Studios, Sam Phillips, an und machte erfolgreiche Aufnahmen mit Lewis, Cash, Orbison, Charlie Rich, Carl Perkins, dem Million Dollar Quartet und anderen. Bis 1959, als ihn Phillips nach einer durchzechten Nacht feuerte,  war er maßgeblich am Erfolg von Sun Records beteiligt.
1963 rief ihn sein alter Freund Johny Cash an und er zählte von seinem Traum, in dem eine Mariachi Band bei dem Song ‚Ring Of Fire‘ mitspielen sollte. Jack Clement arrangierte den ungewöhnlichen Bläsersatz, der heute zu den großen Klassikern der Popgeschichte zählt.
Jack Clement hat US-amerikanische Musikgeschichte geschrieben. Seine Verdienste sind allumfassend, von der Technik eines Ingenieurs über die Geschickte eines Produzenten, von den Fähigkeiten eines Musikers und dem Talent des Songschreibers bis zum erfolgreichen Unternehmer als Betreiber von Aufnahmestudios, Plattenfirmen und Musikverlagen.

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