Tassilo – ein Fall für sich von Martin Walser

Tassilo-ein-fall-fuer-sich-dvd2
Tassilo-ein-fall-fuer-sich-dvd2

Tassilo – ein Fall für sich

Kult-TV-Serie nach einer Vorlage von Martin Walser erstmalig auf DVD veröffentlicht!

Jetzt bestellen bei Bear Family – zum Tassilo ein Fall für sich DVD   

Tassilo – ein Fall für sich
‚Tassilo – ein Fall für sich‘ – Bear Family Records veröffentlicht rechtzeitig zu Martin Walsers 90. Geburtstag am 24. März 2017 die vom ZDF produzierte und Anfang 1991 ausgestrahlte sechsteilige Krimi-Reihe 

‚Tassilo – ein Fall für sich‘.

Die Drehbücher der Serie beruhen – bis auf den letzten Teil – auf Hörspielen, die Martin Walser zwischen 1974 und 1989 geschrieben hat. Walsers Protagonist, der Detektiv Tassio S. Grübel, gespielt von Bruno Ganz, deckt rund um den Bodensee “Bodenlosigkeiten der hohen Herrschaften auf“ (Der SPIEGEL).
 

Bruno Ganz, Charles Brauer & Axel Milberg:

Tassilo – Ein Fall für sich – ZDF
TV-Serie 1991 (3-DVD) PAL, 4:3, Deutsch, Region 0, ca. 360:00 min,
TV-Serie, deutscher Krimi, 3-DVD (8-seitig) mit 32-seitigem Booklet, FSK ab 6 Jahren, 6 Kapitel (2 Episoden pro Disc)
 
Darsteller: Bruno Ganz, Axel Milberg, Charles Brauer, Renate Schroeter, Karl Heinz Vosgerau, Sabrina Mesko, u.a. Regie: Hajo Gies Drehbuch: Herman Naber, Rolf Basedow, nach einer Vorlage von Martin Walser
 

Bear Family veröffentlicht pünktlich zu Martin Walsers 90. Geburtstag

am 24. März 2017 die vom ZDF produzierte und Anfang 1991 jeweils sonntagsabends ausgestrahlte sechsteilige Krimi-Reihe ‚Tassilo – ein Fall für sich‘. Die Drehbücher der Serie beruhen – bis auf den letzten Teil – auf Hörspielen, die Martin Walser zwischen 1974 und 1989 geschrieben hat. Walsers Protagonist, der Detektiv Tassio S. Grübel, gespielt von Bruno Ganz, deckt rund um den Bodensee “Bodenlosigkeiten der hohen Herrschaften auf“ (Der SPIEGEL). Erste Erfahrungen mit dem Krimi-Sujet hatte Walser zuvor mit der Tatort-Episode “Armer Nanosh“ und dem einteiligen Tassilo-Grübel-Krimi “Säntis“ gesammelt.
 

Der Untertitel der Serie ‚Ein Fall für sich‘ ist durchaus wörtlich zu nehmen,

lässt Walser Grübel doch für sich selbst arbeiten. Grübel verursacht jene Fälle, die er lösen soll. Dem an klar strukturierte Krimireihen gewohnten Fernsehpublikum wird einiges an Denkarbeit abverlangt – und hier liegt der Reiz dieser kleinen TV-Serie. Unter der Regie von Hajo Gies (Tatort, Schimanski-Filme) spielen neben Bruno Ganz die Grande Dame Marianne Hoppe, ein junger Axel Milberg (der für’s Begleitheft seine Erinnerungen an die Dreharbeiten geschrieben hat) sowie Charles Brauer, Karl Heinz Vosgerau, Lisa Kreuzer und Renate Schroeter.
 
In seinen für diese Veröffentlichung zusammengetragenen Anekdoten erzählt Hajo Gies u.a. von seiner ersten Begegnung mit Martin Walser und der Arbeit mit Marianne Hoppe am Dreh. Als DVD-Erstveröffentlichung erscheinen in Kooperation mit dem ZDF sämtliche Episoden in einer Luxus-Verpackung, begleitet von einem 4-farbigen illustrierten Booklet mit ausführlichen Linernotes von Michael Töteberg und zahlreichen Fotos vom Set bei Bear Family.
 

Eine Fernsehserie nach der Vorlage von Martin Walser

 
Tassilo – ein Fall für sich – DVD 1: 

1. Die Verteidigung Von Friedrichshafen  

2. Hilfe Kommt Aus Bregenz  

 
Tassilo – ein Fall für sich – DVD 2:

3. Zorn Einer Göttin  

4. Lindauer Pieta 

 
Tassilo – ein Fall für sich – DVD 3:  

5. Das Gespenst Von Gattnau  

6. 100 Jahre Blickle 

 

Einer (oder eine?) hat das Textbuch nicht zurückgegeben.

Tassilo – ein Fall für sich

Tassilo – ein Fall für sich


Dabei ist ausdrücklich auf Seite 2 vermerkt, dass das Manuskript Eigentum der West-Film GmbH & Co. KG ist. „Eine Weitergabe an Dritte ist nur mit Genehmigung der Produktion gestattet. Das Drehbuch ist nach Produktionsende an die Produktion zuruckzugeben.“ Trotzdem tauchte das Manuskript, datiert 10.10.1988, bei einem Online-Antiquariat auf. „Die Abenteuer des Tassilo S. Gruber, offenbar der Arbeitstitel der Serie, von Martin Walser, steht auf dem Deckblatt, und dann wird prazisiert: Drehbuch: Hermann Naber.
 
Bearbeitung: Martin Walser und Hajo Gies. Drehfassung: Hartmut Grund. Da deutet rich bereits an: Ganz aus einem Guss war die Sache nicht. Eine komplizierte Entstehungsgeschichte. Hier zunächst die einfache Version: Aus sechs Hörspielen wurde eine sechsteilige Fernsehserie.
 

Den eigenwilligen und unorthodoxen Detektiv Tassilo S. Grübel

erfand Walser 1974 für sein Hörspiel „Die Verteidigung von Friedrichshafen“. Da gibt es eine Marktlücke – „eine Menge schwerreicher Leute rund um diesen See und noch kein richtiges Detektivbüro“ -, die er zu nutzen gedenkt. Doch die Bodensee-Anrainer müssen erst merken, dass sie ihn brauchen. „Tassilo hat erkannt, dass in allen Branchen Bedürfnisweckung eine immer größere Rolle spielt“, beschreibt Walser die Grundidee. „Wie wichtig ein Detektiv ist, begreifen die Leute erst, wenn man ein bisschen Gefahr produziert.“
 
 
Und so inszeniert Tassilo mit Hilfe seines Freunds Hugo – jeder Sherlock Holmes braucht einen Dr. Watson – eine Bedrohung. Die Erpresserbande tritt ganz geschäftsmäßig auf: „Cyclops Gotham, Inc.“ steht auf dem Briefkopf – gebildete Gangster; die Zyklopen der griechischen Antike werden verbunden mit dem amerikanischen Trivialmythos Batman. War Gotham City doch seine Wirkungsstätte und verwiesen wird auf internationale Referenzen.
 
Schon die Namen – das Unternehmer-Ekel James Blickle, Georg Feuerstein, das „Nachwuchsunternehmerchen“, Mia von Mufflings und Baron Oschatz-Totensen – verraten, dass der Autor die Boden-see-Gesellschaft ironisch aufs Korn nahm.
 

Im Hörspiel, einer Produktion von WDR/SWF/BR

Tassilo – ein Fall für sich

Tassilo – ein Fall für sich


, sprachen Wolfgang Reichmann Tassilo, Sabine Sinjen Biddie und Susi Nicoletti Tassilos Mutter. An eine Reihe oder gar eine Serie hatte Walser nicht gedacht, aber das Figurenensemble und das Bodensee-Setting machten dem Autor offenkundig so viel SpaI3, dass er im nachsten Jahr wieder ein Hörspiel schrieb: „Lindauer Pieta“.
Die Besetzung des ersten Hörspiels stand nicht mehr zur Verfugung; diesmal sprachen Heinz Meier und Ricarda Benndorf Tassilo und Biddie; Lina Carstens war Tassilos Mutter, und in der Episodenrolle Maximiliane Metzger-Fürst horte man Brigitte Horney. 1978 folgte „Santis“.
 
 
Regie führte ein Filmemacher: Alf Brustellin. Er konnte lauter Prominenz engagieren: Joseph Bierbichter als Tassilo, Maria Singer als dessen Mutter, in Nebenrollen Franziska Walser und Edgar Selge, dazu Ilse Page und Karl Lieffen. Nach knapp zehnjähriger Pause kamen in rascher Folge „Das Gespenst von Gattnau“ (1987), „Hilfe kommt aus Bregenz“ (1988) und „Zorn einer Göttin“ (1989). In den beiden letztgenannten Hörspielen wurde Hugo gesprochen von Charles Brauer, der in der Fernsehserie James Blickle verkörperte.
 

Noch bevor das letzte der sechs „Tassilo“-Hörspiele gesendet wurde

Tassilo – ein Fall für sich

Tassilo – ein Fall für sich


, lagen die ersten Drehbücher zur TV-Adaption vor. Walser diese Arbeit Hermann Naber, einem renommierten Hörspieldramaturg und -regisseur, 1965-1998 Leiter der Hörspielabteilung des SWF. „Ich finde es fast unappetitlich, sich selber zu bearbeiten“, erklärte Walser. „Diese Vorstellung ist lahmend, die erweckt so gar keinen Arbeitstrieb.
Man will ja immer das erhalten, was man schon gemacht hat.“ Von ihm waren schon mehrere Romane verfilmt worden, auch hatte er verschiedentlich an Drehbüchern mitgearbeitet; „die Ergebnisse dieser Umsetzung von mehreren Hörspielen in mehrere Fernsehfilme“ fand er „insgesamt, verglichen mit früheren Erfahrungen, erträglich bis befriedigend bis angenehm“.
 

Wie die TV-Leute mit anderer Leuten Texten umgehen,

drüber habe ein Autor sich nicht zu beklagen. „Wenn er einem anderen Darstellungsmedium seine Stoffe überlasst, dann verkauft er die Rechte, dann hat er die Rechte nicht mehr. Das ist nicht nur eine finanzielle Aktion, das ist auch eine ästhetische Aktion. Dafür, dass er Geld kriegt, begibt er sich des Rechts der Bestimmung.
 
Natürlich führt man ihm das Produkt noch vor, natürlich habe ich auch gesagt, ich mochte die Drehbücher lesen, ich mochte vor allem die Dialoge überarbeiten. An den Dialogen habe ich bis zum Schluss mitgearbeitet.“ Für alles andere übernahm er keine Verantwortung. 
 

Einen Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*