Fred Bertelmann, der erfolgreiche und beliebte Sänger und Schauspieler, starb am 22. Januar in seinem Haus am Starnberger See. Er wurde 88 Jahre alt.
Fred Bertelmann wurde am 7. Oktober 1925 in Duisburg geboren, sang im Kirchenchor und lernte, verschiedene Instrumente zu spielen. Nach der Rückkehr aus US-amerikanischer Gefangenschaft tingelte er mit eigener Combo durch die deutschen US-Clubs. Hier lernte er Swing kennen und lieben. Bereits 1950 trat er in Schweden (u.a. mit Zarah Leander) und zwei Jahre später in Hamburg mit Bibi Johns auf.
1957 landete er seinen größten Erfolg. Der millionenfach verkaufte Hitschlager Der lachende Vagabund wurde zu seinem Markenzeichen. Seine sanfte und sonore Baritonstimme begeisterte ein Millionenpublikum; viele seiner Lieder wurden zu wahren Evergreens. Zu seinen weiteren großen Erfolgen zählen u.a. Arriverderci Roma, Wenn es Nacht wird in Montana, Zwei Gitarren am Meer, In Hamburg sind die Nächte lang und Gitarren klingen leise durch die Nacht.
Als Schauspieler und Sänger wirkte Fred Bertelmann in 16 Spielfilmen wie „Das blaue Meer und Du“, „Gitarren klingen leise durch die Nacht“ und „Geliebte Bestie“ mit. Weniger bekannt ist seine Mitwirkung an klassischen Theateraufführungen wie „Götz von Berlichingen“ oder „Der Widerspenstigen Zähmung“. Er spielte im Boulevard „Die Sonny Boys“ und im Musical bei „Kiss Me Kate“ – und er trat jahrelang an der Oper in Chicago in „Showboat“ auf!
Fred Bertelmann zählt zu den erfolgreichsten und besten Repräsentanten des Schlagers in Deutschland. „Der lachende Vagabund“ war selbst in den USA erfolgreich. Der Schlager öffnete ihm Türen zur ‚Dean Martin Show’ und zur ‚Perry Como Show’. In seiner Heimat arbeitete er mit allen Großen zusammen, mit Caterina Valente, Gerhard Wendland, Ilse Werner, Peter Alexander, Marika Rökk, Ivan Rebroff, Charles Aznavour und vielen anderen. Unvergessen bleiben seine deutschsprachigen Fassungen der Hits von Frank Sinatra, Fremde in der Nacht (Strangers In The Night) und So leb Dein Leben (My Way).
Mit Fred Bertelmann verlieren wir einen der Großen des Showbusiness und einen Sympathieträger des Schlagers.