Am 12. Dezember jährt sich zum 50zigsten Mal die Premiere der ersten von vielen äußerst erfolgreichen Karl-May-Verfilmungen. Mays Roman ‚Der Schatz im Silbersee‘ mit Pierre Brice und Lex Barker in den Rollen von Winnetou und Old Shatterhand wurde im Universum-Kino in Stuttgart uraufgeführt.
Der überwältigende Erfolg des Films geht nicht zuletzt auf das Konto des Komponisten der Filmmusiken der Karl-May-Verfilmungen, Martin Böttcher.
Irgendwann ist wahrscheinlich jeder TV-Zuschauer oder Kinogänger schon mal mit der Musik von Martin Böttcher in Berührung gekommen. Spielfilme, Serien, Werbemelodien – das Berichtsheft des am 17. Juni 1927 geborenen Berliners hat Katalogumfang.
Die Karriere des gelernten Gitarristen und Pianisten begann 1945 im Tanz- und Unterhaltungsorchester des NWDR in Hamburg. Sieben Jahre später erfolgte der Kontakt zur aufblühenden deutschen Filmindustrie, als Böttcher die Musik für die Militärsatire ‚Der Hauptmann und sein Held‘ schrieb. Böttcher-Melodien begleiteten fortan Stars wie Lex Barker und Pierre Brice, Horst Buchholz und Karin Baal, Heinz Rühmann und Joachim Fuchsberger. Der längst legendäre Leinwand-Erfolg ‚Die Halbstarken‘ brachte ihm den Durchbruch; sein Markenzeichen wurden insgesamt zehn Karl-May-Filme (u. a. ‚Winnetou‘, ‚Der Schatz im Silbersee‘) und fünf Edgar-Wallace-Krimis (u. a. ‚Das Gasthaus an der Themse‘), die bis heute zu den Klassikern der deutschen Filmgeschichte der 50er und 60er Jahre zählen.
Bear Family Records hat mit mehreren Veröffentlichungen das Lebenswerk Martin Böttchers ausführlich gewürdigt. Herausragend ‚ Wilder Westen, Heisser Orient – Karl-May-Filmmusik von 1936-1968‚, die CD-Box im Langspielplattenformat und einem 192(!)-seitigen Buch mit den großen Karl-May-Filmmusiken aus ‚Der Schatz im Silbersee‘, Winnetou 2′, ‚Der Ölprinz‘, ‚Old Surehand 1‘, ‚Winnetou und Old Shatterhand im Tal der Toten‘, Old Shatterhand‘, ‚Der Schatz der Azteken‘ und ‚Durchs wilde Kurdistan‘.